Mittwoch, 7. Oktober 2009

Der letzte Eintrag - Quito und Umgebung

Hier kommt noch ein kleiner Nachtrag zum letzten Eintrag:

Cotopaxi, halb in Wolken gehuellt:



Die grosse Kathedrale, die wir bezwungen haben:




So, auf gehts zur letzten Bericht-Etappe, die sich dieses Mal um Quito und dessen Umgebung dreht.

Den ersten Tag hier haben wir ja in der Stadt verbracht, v.a. in der Altstadt und ein wenig in der Neustadt. Beides haben wir dann nur noch aus dem Bus heraus gesehen, und das Urteil bleibt das gleiche: die Altstadt ist schick, die Neustadt hat gar nichts (ausser Museen) zu bieten.

Am naechsten Tag, dem Montag, waren wir in Mitad del Mundo, dem Ort in der Naehe von Quito, an dem der Aequator touristisch erkennbar gemacht worden ist. Das war schon ganz nett, schliesslich ist man ja nicht alle Tage auf beiden Hemisphaeren gleichzeitig :)



Da man allerdings damit trotzdem nicht den Tag verbringen kann, haben wir uns noch ne Attraktion in der Naehe ausgesucht: einen alten Vulkan namens Pululahua. Nach ein paar Minuten Busfahrt begann ein kurzer Wanderweg von 15min Laenge, der direkt zu einem Aussichtspunkt am Kraterrand fuehrte. Eigentlich haette der Eintritt 5 $ gekostet, aber irgendwie war alles zu und keiner da, also sind wir einfach reinspaziert. Und die Sicht war schon ganz schoen gigantisch. Der Krater war riesig!! Man haette es auch fuer ein grosses Tal ohne Ausgang halten koennen.



Und alles war von kleinen Bueschen und Hochgebirgsbaeumen bewachsen, und die Wolken lagen tief im Krater drin. Teilweise waren wir selbst von Wolken eingehuellt. Der Wind war auch recht kraeftig und hat die Wolkenfetzen in wenigen Metern Entfernung an uns vorbei getrieben, also alles in allem war das sehr beeindruckend. Es gab auch einen Weg in den Krater hinunter, der ziemlich sandig und zum Teil auch steil war, aber nicht allzu schlimm. Anita hatte leider keine Wanderschuhe an, also hat sie sich nach einigen hundert Metern gedacht, dass es auch schoen waere, die Landschaft und die Wolken und das schnell veraenderliche Wetter zu beobachten, ohne dabei laufen zu muessen. Und so bin ich schnell alleine heruntergelaufen, war dann nach 25min im Krater unten und bin dann auch schnell wieder hoch gegangen. Es war natuerlich schoen da unten, viel windstiller, mit ein paar Weiden und Rinderherden und so. Und man konnte natuerlich viel besser die Kraterwaende sehen.
Dann gings zurueck zum Bus und nach Hause.

Am naechsten Tag sind wir mit einer der Hauptattraktionen Quitos, einer Seilbahn, zum benachbarten Berg/Vulkan Pichincha gefahren. Die Stadt selbst liegt auf 2800m, die Station, an der man ankommt, immerhin schon auf 4100m.



Der Gipfel des Vulkans hat ca. 4800m Hoehe. Von der Station aus sind wir also erstmal auf einem durch malerischste Landschaft fuehrenden Weg entlang gewandert (dieses mal mit Wanderschuhen). Der Weg fuehrte immer stetig bergauf, was in dieser Hoehe schon recht anstrengend sein kann. Aber erstaunlicherweise ist man nach ganz kurzen Pausen immer wieder total schnell fit. Man lief auch die ganze Zeit auf einer Art Kamm entlang, hatte also zu beiden Seiten die beste Aussicht.



Und es gab die ganze Zeit viele Pflanzen zu sehen, viele Graeser, Blumen, Strauecher und die dazugehoerigen Schmetterlinge und Insekten und die wiederum dazugehoerigen Voegel. In Europa waere in dieser Hoehe schon laengst nichts mehr los, oder?



Also haben wir uns in 1,5h bis zum Beginn der Kraterwaende gekaempft (4500m), und ab da gab es im Wesentlichen nur noch verwitterte Basaltsaeulen und kaum Pflanzen. Anita war dann schon sehr stolz auf ihre Wanderleistung und beschloss, den Rest mal wieder mir zu ueberlassen. Also ging ich alleine den Rest des Weges bis zum Kraterrand, von wo aus man den gesamten Vulkan plus Umland ueberblicken konnte. Es gab noch eine Art Weg in den Krater, aber da bin ich nur mal 20m rein gegangen. Erstaunlicherweise gab es dort Orchideen und Kolibris und: Schnee! Ich haette immer gedacht, dass Kolibris nur in tropischer Hitze leben, aber doch nicht im Schnee?!
Der Vulkan selbst war quasi die ganze Zeit in dicke Wolken gehuellt, was wieder eine sehr urige Stimmung erzuegte. Zu Anitas Verteidigung muss ich noch erwaehnen, dass der Weg echt unfassbar anstrengend war, sehr sehr steil und sehr sandig. Also ich war schon k.o., und sie haette sicher keinen Spass daran gehabt. Bergab war das natuerlich was anderes :) Im Sand mit grossen Spruengen da herunter zu galoppieren, hat mir schon gefallen :)

Das wars dann im Grossen und Ganzen, heute werden wir noch auf der Plaza Grande ein paar Stunden Zeit totschlagen, und dann gehts los!

Also bis bald!
Liebe letzte Gruesse aus Suedamerika,
Anita & Thomas

Montag, 5. Oktober 2009

nur mal so zwischendurch...

huhu, wir sinds wieder. Haben gestern ja unsere Fahrradtour zum Cotopaxi gemacht und sind abends schon in Quito angekommen.

Gestern gings also nur zu zweit und einem netten Guía losgefahren. Wir hatten uns eine serioes erscheinende Agentur ausgesucht (insgesamt waren wir bei vieren!), die mehrere Touren hatte und wurden von einem netten aelteren engagierten Herren informiert. Er hat uns zur Route auf der Suedseite des Cotopaxi geraten, weil man dort laenger Fahrrad fahren kann und weniger Verkehr und Touristen auf den Strassen waeren. Haben zunaechst an einem Waldstueck angehalten (3500 m hoch!), um uns etwas zu akklimatisieren und sind ein bisschen umherspaziert, waehrend Diego (der Guía) uns ein paar Pflanzen erklaert hat. Sogar ein kleiner Hase ist uns ueber den Weg gehoppelt :) Dann ging es weiter nach oben zu einer Huette, in der wir spaeter Mittag essen sollten (4500 m). Zunaechst sind wir jedoch noch ein bisschen zu Fuss den Berg hoch gestiegen, um eine ganz ordentliche Sicht auf den Gipfel des Cotopaxi zu geniessen. Leider war er den ganzen Tag ueber nie komplett wolkenfrei zu bewundern, aber die Haelfte des schneebedeckten Gipfels haben wir gesehen :) Der Cotopaxi ist der hoechste aktive Vulkan der Welt und das letzte Mal 1906 ausgebrochen. Manche sagen, er braeche alle 100 Jahre aus und fuerchten sich schon, aber er ist zur Zeit wohl noch ganz ruhig, sodass keine Gefahr besteht.
Bei unserem kleinen Aufstieg haben wir auch grosse Lavastroeme und -schichten gesehen und sind auch selbst die ganze Zeit auf Vulkangestein und Asche gelaufen.
Diego war ganz begeistert von Thomas´ Bergsteigerfaehigkeiten und hat ihn eingeladen, naechstes Jahr doch mit ihm auf den Gipfel zu steigen :)

Haben in der Huette ein SEHR leckeres Lunchpaket bekommen und haben uns dann auf die Fahrraeder geschwungen. Ganz so prima wie die von der letzten Tour waren die nicht, aber wir dachten uns, wird schon schief gehen. Nach einigen Metern wurde uns aber klar, dass die Fahrraeder ganz schoener Mist waren fuer so eine Bergabstiegstour: die Bremsen funktionierten eher duerftig und die Schaltung auch nur begrenzt. Ausserdem war die Strecke auch etwas schwieriger als die letzte, teilweise ziemlich steil und mit viel Sand, in dem man nur schwer lenken konnte. Aber nach einem anfaenglichen kleinen Aerger sind wir dann runter und haben uns ueber die tolle Aussicht gefreut. Sind wirklich sehr vorsichtig gefahren, selbst Thomas der Abenteurer! Zwischendurch hatte ich leider einen Platten, aber nach einem mehr oder weniger flotten Schlauchwechsel gabs keine Probleme mehr.
Sind durch winzige Doerfchen gefahren, mit Strohhuetten, Schweinen und der schoenen Bergaussicht. Unser Endpunkt lag in einem tieferen kleinen Waldstueck, in dem ganz viele sehr grosse bis riesige Steine verstreut lagen, die vom letzten Ausbruch stammen. Unsere Abfahrt hat leider nur gute 1,5 h gedauert, statt den versprochenen 3 h, sodass wir uns wieder ein bisschen geaergert haben und ich mir schon saemtliche Beschwerden auf spanisch ueberlegt hab. Bevor wir zurueck gefahren sind, haben wir uns noch einen kleinen malerischen Teich angeguckt und an Eukalyptusfruechten geschnuppert.
Zurueck in Latacunga hat sich der Agenturchef leider kein bisschen fuer unsere Beschwerden interessiert und sie nicht wirklich ernst genommen. Sind also etwas unbefriedigt weiter gefahren.

Heute am Sonntag haben wir die Altstadt und die Neustadt von Quito besichtigt. Wir sind extra frueh aufgestanden, weil der Reisefuehrer schreibt, dass nur morgens Sonnenschein in Quito herrscht und im Laufe des Tages die Wolken kommen. Und er hatte Recht! Unsere erste Station war eine Basilika (die sich als RIESIGE gothische Kathedrale entpuppte), deren Turm wir erklimmen wollten. Wir waren die allerersten und waehrend unten in der Kirche die Gemeinde gesungen hat, sind wir die 300 Stufen plus einige Leitern nach oben geklettert. Wir sind wirklich am hoechstmoeglichen Punkt gewesen, da haben mir schon ein bisschen die Knie geschlottert, zumal die Absicherung doch ausbaufaehig war... Aber die Aussicht war wirklich umwerfend! Man konnte ganz Quito ueberblicken!
Anschliessend sind wir in die Neustadt aufgebrochen, um ein Museum mit ecuadorianischer Kunst zu besichtigen, die bis zu 10.000 Jahre alt war. Es handelte sich hauptsaechlich um Tonarbeiten (Kruege, Figuren, Schmuck und andere Alltagsgegenstaende). Die Sachen sahen auch alle wirklich beeindruckend aus, alles war verziert mit Gesichtern oder hatte Mensch- und Tiergestalt. Es sollte auch eine grosse Goldmaske geben, aber dieser Teil des Museums war leider geschlossen.
Zusaetzlich waren in den oberen Etagen noch Kirchenkunst und zeitgenoessische Kunst ausgestellt, von der mir aber nur die Landschafts- und Personenbilder gefallen haben, die Kirchenbilder sind halt irgendwie immer gleich und ziemlich unspektakulaer.
Ein bisschen sind wir noch in der Neustadt umherspaziert, haben uns dann aber wieder in die Altstadt aufgemacht, um uns noch viele Kirchen und andere wichtige Gebaeude anzugucken.

Quito ist heute wirklich wie ausgestorben gewesen, die meisten Leute haben wir in der Kirche, den Fastfoodlokalen und den Parks und Plazas gesehen, aber die Strassen sind fast menschenleer gewesen. Komisches Gefuehl, mal sehen, wie es morgen wird...

Morgen gehts an den Aequator, zur "Mitad del Mundo" und an einen Vulkankrater. Dienstag wollen wir mit einer Seilbahn auf die umliegenden Berge fahren, und nochmal die herrliche Aussicht geniessen.
Wollen Mittwochvormittag nochmal ins Internet, hoffentlich hat der Laden dann auch geoeffnet :)

Liebe Gruesse an euch alle

Thomas und Anita :))))))))

PS.: Photos gibts heute leider nicht, weil wir ganz spontan ins Internetcafe gegangen sind und das Kamerakabel noch im Hotel liegt.

Freitag, 2. Oktober 2009

Tres días en la selva

Am ersten Tag gings morgens um halb 10 mit dem Auto los, mit einem Fahrer, unserem Guide (der sich Delfin nannte) und zwei weiteren Touris, Denise und Sabrina aus der (deutschsprachigen, wie wir nach 15min herausgefunden haben) Schweiz. Erst klang ihre Sprache wie... hollaendisch oder so. Wir haben auf jeden Fall am Anfang nix verstanden. Nach einiger Fahrt durch die gruen vom Urwald bewachsenen Berge tat sich so nach und nach das Amazonasbecken vor uns auf, was natuerlich schon ein cooles Gefuehl vermittelt. ENDLICH konnten wir mal richtigen Urwald sehen, wenn erstmal auch nur aus der Ferne. Unsere erste Haltestation war ein kleines Reservat, in dem Affen, aber auch Schlangen wie Boas und so auf ihre Auswilderung vorbereitet wurden. Sie haetten sogar schon einfach weglaufen koennen, es gab nur einen winzigen Zaun, aber auf dem "Baumwege" haetten sie locker fliehen koennen. Aber mit Touris und fertigem Essen und Pflegern finden sie es wohl auch angenehmer, und so konnten wir uns bestimmt 20 Minuten mit den Affen beschaeftigen. Und die konnten einen echt auf Trab halten. Alle klettern auf einem rum, einer hat mich an der Hand gefuehrt, um mir irgendwas zu zeigen, ein junger Affe hat Anita ein bisschen in die Nase gebissen (die Ohren blieben auch nicht verschont ;) ), und so weiter.


Sooo, hier sind wir wieder mit unserem vorletzten Bericht! Seit dem letzten Mal ist mal wieder einiges geschehen, wie ihr euch denken koennt. Also auf zum Resumee.



Es hat also echt "tierischen" Spass gemacht, und wir haetten da locker noch einen ganzen Tag verbringen koennen. Aber nach einiger Zeit sind wir weitergefahren zu unserer ersten Uebernachtungsstelle, einer Siedlung von 5 Haeusern am Fluss, quasi mitten im Wald und neben einem Reservat.



Kaum angekommen, gabs schon das erste Mittag, das von Delfin zubereitet wurde. Spaghetti mit ner total leckeren Gemuese-Huehnchen-Sauce. Von dem Essen werden wir noch oefter schreiben, weil der Mensch SO ein guter Koch war, das war unbeschreiblich. Und frisch gestaerkt haben wir dann in Gummistiefeln unsere erste Wandertour in das Naturschutzgebiet nebenan gemacht. Ich hab mir noch gedacht, dass das total unnoetig ist, extra Gummistiefel anzuziehen, aber naja, man machts halt mit. Und nach den ersten paar Metern hat sich dann gezeigt, wozu die da waren: Die Haelfte des Weges bestand aus Matsch oder Fluessen. Auf dem Weg habe ich dann einen an Land befindlichen Aal gefunden, den wir dann ins Wasser gesetzt haben, einen riesigen Tausendfuesser,



ganz ganz viele exotische Pflanzen, von denen uns bei sehr vielen erklaert wurde, wozu die Eingeborenen die verwenden, und und und. Unser Guide ist, wie die Bilder schon verraten, ein Indianer, der auch im Wald aufgewachsen ist und einfach mal alles kennt. Er kann alles, weiss alles und macht sogar alles!! Das war wirklich total klasse, dass wir ihn abbekommen haben.
Nach ein oder zwei Stunden haben wir dann das Ziel dieser Wanderung erreicht, einen total schoenen Wasserfall mit zugehoeriger Lagune, in der man baden konnte.



Es war zwar ein wenig frisch, aber hey, man badet ja nicht so oft im Regenwald in einer Lagune :)
Suesswasserkrebse gibts dort natuerlich auch, wie man hier sieht:



Auf dem Rueckweg haben wir eine besondere Art von Ameisen gezeigt bekommen, die verwendet wird, um Wunden zuzuklemmen, da es ja keine bessere Alternative gibt. Die haben naemlich eine Art Beiss-Reflex, der dafuer sorgt, dass die da bis zu 10 Tagen dran haengen bleiben, wenn man sie nicht selbst entfernt. Die Wunden selbst werden natuerlich mit tausend Pflanzen versorgt, sodass alles steril ist und auch noch schmerzfreier schneller heilt. Also man weiss sich dort zu helfen.
Am Abend gabs dann wieder eine koestliche Mahlzeit, eine Art Frikassee mit Reis und viel Gemuese. Ebenfalls seeehr lecker. Ich wollte danach mal kurz ins Zimmer, um etwas zu holen, und Delfin meinte, wir sollten immer mit einer Taschenlampe gehen. Ich hab mich mal wieder gefragt, wozu das gut sein soll, und nach 2 Metern wurde ich dann belehrt: auf dem Weg vor mir lag eine kleine Schlange. Seitdem liefen wir auch wirklich immer mit Licht :) Delfin meinte dann uebrigens, es waere eine sehr junge Boa Constrictor gewesen...
Wieder zurueck gabs dann eine kleine Ueberraschung als Nachtisch: (noch lebende) riesenhafte Ameisenkoeniginnen. Wolle aber keiner essen :) Dann wurden sie kurz in Oel gebraten, und dann haben eine Schweizerin und ich uns ueberwunden, und das war echt nicht so eklig wie erwartet. Ein bisschen hats nach Honig geschmeckt.



Als wir dann ins Bett wollten, mussten wir noch kurz eine Fledermaus aus der Huette vertreiben, und dann haben wir im Konzert der Insekten und Froesche geschlafen.

Nach dem Fruehstueck am naechsten Morgen sind wir wieder losgewandert, um einen weiteren Wasserfall zu erreichen. Auf dem Weg haben wir wieder den tiefsten Urwald gesehen, den man sich so vorstellen konnte, eine kleine Vogelspinne (alles in allem 10 Zentimeter),



eine Teufelsspinne (die heisst so, weil sie zwei grosse Hoerner hat), und wir haben an einem frisch abgeschnittenen Blatt gesaugt, weil es nach Zitrone schmecken sollte. Nachdem alle gekostet haben, wurde uns gezeigt, warum: in den Blattstielen leben Limonenameisen, die man dann halt raussaugt. So hat also auch Anita ihre Ameisen-Kostprobe bekommen. Dann haben wir einen Drachenblutbaum gesehen, der den Namen bekommen hat, weil eine echt verdammt blutaehnliche Fluessigkeit herauskommt, wenn man ihn anritzt. Besser als Hollywood-Blut. Und wenn man es ein wenig reibt, wirds weiss und fest. Komisch, oder? Dann gabs ein paar Riesenhummeln zu bestaunen, die so etwa... 4cm-Koerper besassen, und wir haben versucht, aus einer bestimmten Pflanze eine Strippe herzustellen, nachdem Delfin uns das vorgemacht hat und fuer jeden eine Kette hergestellt hat, inklusive Anhaenger, den er aus einem Samen hergestellt hat und mit Bildern verziert hat. Wir habens leider nicht hinbekommen :(

Soo, dann waren wir in der Naehe des Wasserfalls am Fluss, konnten "mal wieder" 3 Morphos bestaunen, bei bestem Licht, und die waren sogar so nett und sind direkt an uns vorbei geflogen. Dann mussten wir uns unsere Badenbekleidung anziehen, weil der letzte Teil des Weges im Fluss verlief. Und zwar so tief, dass man bis zur Huefte im Wasser war (inklusive vollgelaufener Gummistiefel). Dann mussten wir endgueltig alles liegen lassen, weil die letzten 20Meter nur durchschwimmbar waren. Ich hab meine Kamera mitgenommen, indem ich einarmig geschwommen bin, aber Anita hat die Kamera verschonen wollen und daher gibts hier keine Bilder. Es war aber echt cool, und in der Mitte stand ein Baum, von dem man herunterspringen konnte (vielleicht 2m oder so). Nach der Badeeinlage haben wir den Rueckweg angetreten und sind (ein bisschen eingeregnet, aber mit Ponchos geschuetzt) so nach Hause gelaufen. Dann gab es mal wieder ein unbeschreibliches Essen, und dann wurden wir in einem Einbaum flussabwaerts transportiert, zum Teil sogar durch Stromschnellen und bedenklich nahe an grossen Steinen vorbei (ohne Uebertreibung: 20cm, aber die Stroemung hat dafuer gesorgt, dass man da nicht so einfach gegen faehrt). Unterwegs haben wir noch vom Boot aus einen Tukan gesehen. Und dann waren wir an der zweiten Unterkunft, die ebenfalls nur aus wenigen Huetten bestand. Nach ein bisschen Freizeit haben wir schon wieder was zu essen bekommen, und nachts haben wir eine Nachtwanderung (ohne Licht, um die Tiere, die wir sehen wollten, nicht zu vertreiben) gemacht. Ebenfalls durch Schlamm und ueber Stock und Stein. Nach einer Dreiviertelstunde haben wir das Ziel erreicht: einen Komplex aus kleinen Tuempeln, in dem es Kaimane geben sollte. Zunaechst haben wir nur ein Paar Augen gesehen, dass das Licht von unseren dann doch angeschalteten Taschenlampen reflektierte. Und schliesslich haben wir einen kleinen Kaiman gefunden, der so nahe am Ufer war, dass Delfin es sich nicht nehmen liess, einen Stock zu suchen und ihn zu jagen. Das hatte nicht so gut geklappt, und dann hat er unsere von ihm angefertigten Ketten genommen, daraus eine Art Schlinge gebastelt und hat ihn dann doch auf echt wundersame Art gekriegt. Wir haetten es nicht fuer moeglich gehalten. Aber hier ist der Beweis:



Das wars dann fuer diesen Tag.

Am naechsten Morgen haben wir nach dem Fruehstueck beobachtet, wie die ganze Familie dort an den Fluss gegangen ist, und sich unter Aufsicht des Dorfopis ans Wasser gestzt hat und erstmal nix getan hat. Dann, nach 5 Minuten oder so, gabs nen lauten Knall, und alle sind wie besengt ins Wasser gestuerzt. Und was sie gemacht haben, war, dass sie durch ne Explosion alle Fische in der Umgebung getoetet haben und dann so um die 8 Kilo Fische aus dem Wasser "gepflueckt" haben. Frueher haben sie das natuerlich konventioneller gemacht, aber auch dort wird man halt modern...
Dann gings los zur letzten Wanderung, die erstmal die Route aus der Nacht nachvollzogen hat, und wir haben eine Pflanze vorgefuehrt bekommen, die perfekte Angelhaken bietet (Katzenkralle genannt), dann gabs noch Kautschuk frisch aus dem Baum und schliesslich hat Delfin von einer Bromelie ein paar Bluetenteile abgeschnitten und uns damit verziert. Ergebnis:



Anschliessend sind wir zu einem Aussichtspunkt aufgestiegen, von dem aus man eine spektakulaere Aussicht auf das Amazonasbecken mit dahinter aufsteigendem Andengebirge hatte. Das sah schon echt cool aus. Wir haben uns da ein wenig in Haengematten ausgeruht und wurden dann mit der Farbe aus irgendeiner Frucht dort bemalt. Dabei kam dann so etwas hier heraus:



Ich hab da oben noch ein bisschen die Umgebung erkundet und einen jungen Nashornkaefer gefunden, der unglaublich doll zubeissen kann, wie ich bemerken durfte (hat sogar ein bisschen geblutet! Haette ich nicht fuer moeglich gehalten...), und zum Abschluss durften wir uns an einem Seil ueber den Abhang schwingen. Leider war Anitas Akku alle, sonst haetten wir davon bestimmt Photos gemacht. Anita hat sich nicht getraut, weils zu hoch war, aber fuer sie gabs dann die Kinderliane, und da gings dann auch :)
Die eine Schweizerin und ich haben dann sogar noch rohe und lebende Ameisenkoeniginnen probiert, aber... das war nicht so gut :) total schleimig und nicht lecker. Aber probiert haben wollte ich das schon.
Dann haben wir mit dem Abstieg begonnen, und nach ein paar Metern konnten wir tatsaechlich einen kleinen Affen sehen, der uns wohl auch spannend fand, und einen Kaiman, der sich gesonnt hat, dann aber gefluechtet ist. Und unten auf dem Gelaende der Unterkuenfte hat Delfin dann eine riesengrosse Wasserschildkroete fuer uns gefangen, die sich im Boden des Sees versteckt hatte. Er meinte, dass sie so 60-70kg gewogen hat. Soo, und dann gabs Mittag (natuerlich Fisch), und so sind wir gluecklich und zufrieden von der Urwaldtour nach Hause kutschiert worden. Am Anfang durften wir sogar hinten auf dem Pickup mitfahren, aber dann mussten wir alle rein...
Wir haben sofort den naechsten Bus nach Latacunga genommen, wo wir jetzt sind, und morgen werden wir wahrscheinlich wieder eine Fahrradtour machen, diesmal am Cotopaxi.

So, das wars dann fuer dieses mal!!

Viele liebe Gruesse, herzliches Beileid fuer die Wahl (wir haben uns natuerlich informiert), und ansonsten bis bald!!

Anita & Thomas